Visualisierung als Lehr-/Lerneinheit in Rhetorikseminaren
Tagungsbericht
Am 17. Januar 2015 haben sich 16 interessierte Mitglieder der Berufsvereinigung Mündliche Kommunikation (bmk) NRW in der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf zu einer Fortbildung getroffen. Thema des Tages war das „Visualisieren“. Unter Leitung von Dr. Annette Lepschy und Torsten Rother wurden verschiedene Übungen praktisch erprobt und ihre Einsatzmöglichkeiten didaktisch-methodisch diskutiert.
Visualisieren ist mehr als nur ein paar schöne Bildchen einer Präsentation zur Illustration hinzuzufügen und bezieht sich auch nicht nur auf Power-Point-Folien. Visualisierungen verschönern Vorträge, verstärken einzelne Punkte und helfen beim Verstehen. „Form follows function“ – nach diesem Bauhaus-Prinzip haben die Referenten deutlich gemacht, dass eine gute Visualisierung immer auch etwas mit der inhaltlichen Durchdringung zu tun hat. Mit Concept Maps werden Inhalte erarbeitet. Das haben die Teilnehmer/innen selbst am Beispiel eines Textes über den Vogelgrippevirus ausprobiert.
Bei den Formen unterscheidet man die gegenständlich-sinnliche von der abstrakt-grafischen Bildwelt. Beide Formen haben die Teilnehmer/innen bei dieser bmk-Tagung auch selbst bei den ausgewählten Übungen eingesetzt. Bei den gegenständlichen Darstellungen gilt das Prinzip der Reduktion: Es kommt nicht auf eine möglichst naturgetreue und/oder ästhetisch gelungene Darstellung an, sondern das wesentliche Kennzeichen muss erfasst werden. Zum Verstehen ist der Redner bzw. die Rednerin wichtig, der die reduzierte Darstellung erläutert und damit den Interpretationskontext herstellt.
Mit vielen eigenen Beispielen sind alle Teilnehmer/innen am Ende des Tages sehr zufrieden nach Hause gefahren. „Eine sehr anregende gelungene Fortbildung“, so das einhellige Resümee, wie man auch an den visualisierten Feedback-Flip Charts ablesen kann. Ein herzliches Dankeschön an das Referenten-Team.
Marita Pabst-Weinschenk